Etwas aus eigener Sache. Es ist schon etwas bedrückend im Nachhinein und es hat auch mit Hunden absolut nichts zu tun. Aber wieso soll ich einen weiteren Blog aufmachen, wenn schon einer steht, den ich nutzen kann. Klar fehlt der Bezug, aber was solls 🙂 . Uninteressant für Männer denke ich mal, aber wen es interessiert, der ist gerne eingeladen diesen Beitrag zu lesen.
Seit meiner Jugend habe ich unter starken Schmerzen bei der Regelblutung gelitten, die Schmerzen waren so heftig, dass ich damals oft umgekippt bin. Die Rücken und Unterleibsschmerzen waren wirklich extrem stark, davon abgesehen dass meine Regelblutung satte 11-14 Tage andauerte, daraus resultierte dann ein Eisenmangel. Als ich die Pille mit 16 verschrieben bekommen hatte wurde es ein wenig besser, dennoch waren die Schmerzen während der einwöchigen Pillenpause heftig, hinzu kam beim Abfall der Hormone eine heftigst starke Migräne (die auch ohne Pilleneinnahme auftrat). Nach dem damaligen Frauenarzt alles normal, ich solle auf Ibuprofen zurückgreifen. Schmerzmittel helfen ja immer.
Hinzu kamen extreme Schmerzen (nicht immer, aber oft) nach einem Orgasmus. Mit Kreislaufkollaps, Übergeben, Durchfall – diese extremen Schmerzanfälle dauern ca. 15-35 Minuten. Danach war ich völlig platt und geschafft.
Die starken Schmerzen und heftigen Blutungen blieben bis ich 27 wurde. Durch einen Umzug und einen neuen Arzt erfuhr ich dass es ggf. Endometriose sein könnte. Vorerst solle ich auf einen Langzeitzyklus umstellen. Die Schmerzen nach einem Orgasmus folgen keinem System, diese sind total unerwartet und treten dann plötzlich ein, man spürt dass diese durch die Muskelkontraktion der Gebärmutter entstehen. Sie nahmen durch den Langzeitzyklus ab sind aber nicht komplett verschwunden.
Dennoch plagen mich sehr oft Krämpfe und Rückenschmerzen, die ich versuche mit Schmerzmittel zu reduzieren, was auf die Dauer zu einem empfindlichen Magen-Darm-System geführt hat. Da ich keinen (absolut keinen) Kinderwunsch hege und es absolut unmöglich ist, welche zu bekommen, es sei denn man würde medizinisch eingreifen, habe ich beschlossen, mir einen Termin in einer Fachklinik geben zu lassen. Meine jetzige Frauenärztin erklärte mir die Unterschiede einer totalen Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) sowie einer LASH – auch Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie genannt. Sie sprach sich für eine LASH aus.
Der Unterschied besteht darin, dass bei einer LASH der Gebärmutterkörper entfernt wird. Der Gebärmutterhals bleibt also stehen. Dadurch verringert sich das Beckentraume. Bei der totalen Hysterektomie wird der Beckenboden quasi nach modelliert. Nähte halten dann die Struktur. De Eierstöcke bleiben bestehen. Dadurch wird sich meine Migräne nicht verbessern, aber ich komme nicht in die Wechseljahre. Entfernt man alles, also Eierstöcke und Gebärmutter, so folgen direkt die Wechseljahre. Ich habe mich also für eine LASH entschieden und machte mich auf die Suche nach einer Fachklinik. Fündig wurde ich in der Klinik Augustinerinnen Köln (Severinsklösterchen). Ich rief an und bat um einen Termin. Da ich sehr Jung bin bestand man auf ein Vorgespräch. Das übliche dachte ich mir. Ich muss mir wieder anhören, warum Frauen Kinder bekommen sollen und ich muss argumentieren warum ich keine will – ätzend. Es nervt. Gerade wenn man schon lange weiß, dass man keine Kinder möchte, wird es einem dennoch oft vor die Füße geworfen, nach dem Motto:“LOS – rechtfertige dich gefälligst“. Ein letztes Mal dachte ich. Den Termin hatte ich mitte Februar. Ich traf dort auf eine äußerst freundliche Ärztin, die sich wirklich Zeit für mich nahm. Mehr als zwei Stunden befand ich mich in Untersuchung und Gespräch. Meinen Mann hatte ich als Verstärkung mitgeschleppt, er soll ja auch seine Meinung und seine Fragen gegenüber der Ärztin äußern können. Die Ultraschalluntersuchung dauerte diesmal länger. Es wurden Organteile gemessen und .. tja.. Festgestellt das ich hochgradige Adenomyose habe, sichtbar schon auf den Wänden der Gebärmutter. Zudem etliche Adenomyome, die Gebärmutter ist doppelt so groß wie normal, sehr knubbelig und liegt in sich selber verdreht, verkeilt. Ein Eierstock ist nicht auffindbar und schwimmt mit Darmschlingen harmonisch irgendwo herum, der andere sah ok aus.
Aber was ist denn nun Adenomyose?
Es handelt sich hierbei um eine Krankheit der Gebärmutter, eine spezielle Form der Adenomyose. Bei der Endometriose kommen Zellen der Schleimhaut der Gebärmutter außerhalb der Gebärmutterhöhle vor, auf Blase, Darm, Bauchfell.. Sie bluten quasi immer mit, wenn eine Frau Ihre Tage hat.Bei der Adenomyose ist es so, das die Zellen der Endometriose in die Muskelschicht der Gebärmutter hineingewachsen sind. Diese Zellen wachsen und besiedeln die Gebärmutterwände und die umliegende Gebärmuttermuskulatur.
Und was ist ein Adenomyom?
Wenn Myome also Muskeltumore sich in der Gebärmutetr bilden, können diese ebenfalls durch Endometriosezellen befallen werden. Man spricht dann von einem Adenomyom.
Also normalerweise befällt tritt die Adenomyose ab dem 40. Lebensjahr auf. Ich bin jetzt 32… 🙁 Ich fühle mich auf einmal so alt!…die Krankheit ist nicht tödlich und in der Regel sind die tumore auch gutartig, aber die Schmerzen, die die Krankheit mitbringt, sind einfach wirklich belastend. Ich habe viel gelesen und recherchiert über die Krankheit und Schmerzen bei der Regelblutung. Und tatsächlich ist es so, dass die heutige Frau ja nicht wie früher durchgehend schwanger ist, sondern plant und bewusst entscheidet, wann und wie Sie ein Kind möchte. Um mal Zahlen zu nennen. Eine heutige Frau menstruiert ca. 450-700 mal in Ihrem Leben, vor einigen hundert Jahren waren es knapp 150 mal. Uff… lasst das mal auf euch wirken.
Hinzu kommt, das die Frauen früher wohl nicht so heftige Schmerzen haben/hatten wie viele von uns aktuell. Ein anderer Arzt sagte einmal zu mir, ich solle mich nicht so anstellen, Schmerzen haben ist normal während der Menstruation – nein – schmerzen haben ist nicht normal! Schon gar nicht wenn Ihr krampfend, heulend und mir heftigen Rückenschmerzen auf der Couch liegt. Ich wechselte natürlich den Arzt. Der bestätigte mir dies auch nochmal. Ich sollte doch einmal in eine Fachklinik gehen, die Schmerzen abklären. Das war mit 26. Also lebte ich schon 10 Jahre mit heftigen Schmerzen. Im Januar 2015 unterzog ich mir einer Bauchspiegelung. Es viel dabei nichts auf, Außer eben der Verdacht auf Adenomyose, ich solle die Mirena nehmen und Ibuprofen wenn es nicht geht ggf. oder Langzeitzyklus beibehalten. Total unzufrieden verließ ich die Klinik, denn geholfen hat es mir nicht. Und nun, drei Jahre später sieht man im Ultraschall das der Verdacht sich ausgebreitet hat. Ich konnte die Myome und die Struktur schon selber erkennen.
Nun stellte ich mir die Frage, wieso ich etwas mit mir rumschleppe, was Schmerzen verursacht, nicht funktional ist und nicht gebraucht wird? Im Gespräch mit der Ärztin erklärte ich Ihr, wieso und weshalb ich keine Kinder haben möchte, mein Mann bestätigte dies auch nochmal. Meine Genetik ist nicht wirklich vielversprechend, neben Neurodermitis, höherem Krebsrisiko, Herzfehler und Allergien war mein Vater auch anatomisch behindert .
Sie besprach sich mit dem Chefarzt, auch ein sehr netter, kompetenter Arzt. Der Termin wurde auf den 3.4. gelegt. Also in bald zwei Wochen. Ich habe vorab noch eine Woche Urlaub. Am Gründonnerstag ist mein OP Gespräch. Danach noch drei Tage Amsterdam dann geht es unters „Messer“. Oder eher unter das Endoskop. Laut Plan werde ich drei kleine Narben behalten, also nicht wirklich repräsentativ. Links und rechts in der Leistengegend werden die Schneideinstrumente eingeführt, in der Mitte, quasi wo die Gebärmutter liegt, der Sauger/Schredder – wie ich Ihn liebevoll nenne. Die Gebärmutter bzw. der Körper wird bei der LASH im Köper zerteilt und abgesaugt und geschreddert. Der Gebärmutterhals verödet damit keine Restblutung Eintritt. Ich bin gespannt, wie lange das Ärzteteam braucht, was Sie danach sagen, wie es mir geht. Neugierig und etwas na ja nervös darf man sein. Aber mit beiden Beinen auf dem Boden. Meine OP kommt, und ich freue mich, ist das nicht seltsam?
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Hallo, einen lieben Gruß schicke ich !
Wie erging es Dir weiter ?
Ich bin gerade wirklich sprachlos, denn ich leide seit 7 Jahren,
mir kann bisher leider Niemand helfen.
Mehr noch, mir wurde immer gesagt, davon „habe man noch nie etwas gehört“ !!!
Vor vielen Jahren hatte man per Bauchspiegelung geschaut und nix gefunden.
Mehr ganz lapidar wurde mir gesagt, raus mit der Gebärmutter, aber einen wirklichen Verdacht gab es nie,
was es sein könnte.
Bei mir wäre ein Eingriff am Bauch mit hohen Risiken verbunden ( für mich, für die Ärzte ist es immer alles „ganz einfach“ )
falls es zu Infektionen kommen sollte.
Nur per Zufall habe ich diesen Eintrag hier gefunden, denn ich google regelmäßig,
in der Hoffnung, doch irgendwo mal etwas zu lesen, was mich auf die richtige Spur bringen könnte.
Es ist exakt das Gleiche, wie von Dir beschrieben.
Wie wurde es denn festgestellt ? Simpler Ultraschall ?
Es klingt alles so exakt gleich, aber dann hätte man es bei mir doch auch schon gesehen.
Geht es Dir heute besser ?
Dann würde ich es auf „gut Glück“ machen lassen.
Hallo Dida,
das tut mir leid, dass du nahezu das selbe durchmachen musst wie ich. Mir konnte anfangs wie beschrieben auch keiner helfen und die Frauenärzte sind in dieser Thematik nicht alle so vertraut und bewandert. ( Hier noch Infos zum Op-Tag selbst: https://mein-strassenhund.de/2018/04/20/der-op-tag/
Es ist wichtig, in diesem Bereich einem Facharzt in dem Gebiet zu haben. Endometriose verbreitet sich so schnell, dass vor Jahren nichts gefunden wurde, muss nicht heißen, dass dort nichts ist oder jetzt nichts ist. Meine Spiegelung hatte ich in einer anderen Klinik als meine LASH-OP. Bei der Bauchspiegelung hat man nur einen Verdacht auf Adenomyose bekundet, und ich solle mich doch mit Shcmerzmitteln behandeln und die Pille durchnehmen (also ohne Pause). Das ging Jahre so, bis die Schmerzen zunahmen. Ich musste richtig suchen im Web und fand die Klinik der Augustinerinnen in Köln. Dort bekam ich auch innerhalb zwei Wochen einen Gesprächstermin und eine Voruntersuchung. Bei der Voruntersuchung war ein sehr ausgiebiger Schall nötig, die Fachärztin hat sich auf diesem Gebiet spezialisiert. Man sah schon deutlich im Schall Veränderungen, eine schieflage der Gebärmutter sowie ein Myom. Es folgte ein langes klärendes Gespräch zur Thematik Kinder, Kinder bekommen .. die Ärzte müssen sich halt absichern, das verstehe ich auch. Danach bekam ich meinen OP-Termin für die Lash. Interessant ist, dass die Frauenärzte zuvor das überhaupt nicht sehen konnten im Schall, meine FA sagte aber von Haus aus „Sorry, das ist nicht mein Thema da müssen Sie sich hinter klemmen, ich frage mal andere Kollegen“.. das ist auch okay so. Nun ja.
Und heute? Ich kann dir nur sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war und ist. Es ist traurig, dass man mir und vielen anderen nicht früher helfen kann oder konnte, aber jetzt… es hat sich allemal gelohnt. Die Narben sind fast unsichtbar verheilt, ich habe mehr als 10 KG abgenommen, nehme keine Hormone mehr und fühle mit fitter als je zuvor. Drei Wochen nach der OP bin ich schon 50km wandern gegangen. Zwar langsam aber ich war wandern. Es geht mir prima und ich finde es schade, dass so viele Ärzte sich nicht mit diesem Thema befassen. Es hat mir so viel Lebensqualität zurück gegeben und ich könnte immernoch jedesmal vor Glück weinen, wenn ich jemandem davon erzähle oder dir nun Antworte. Meine Migräne ist auch nahezu verschwunden. ABER man muss sich im klaren sein, dass man eben keine Kinder mehr bekommen kann (ich wollte ja eh nie welche) und das man etwas mehr Sport machen muss fürs Becken. Das ist aber überschaubar. Du findest spezialisierte Ärzte auch hier: https://www.endometriose-liga.eu/
Dort gibt es auch ein Forum mit ganz vielen betroffenen Frauen – darüber habe ich meine Klinik gefunden. Wenn du aus NRW kommst, lohnt sich auch die fahrt nach Köln (https://www.koeln-kh-augustinerinnen.de/Losgehts).
Ich wünsche dir alles Gute, Glück und ein Leben ohne Schmerz. Wenn Du Fragen hast, kannst Du mir gerne schreiben.
LG Julia