Der erste Tag im neuen Heim

Ein Straßenhund zieht ein
ein Neuanfang, ein neues Leben

Der erste Tag im neuen Heim

Der erste Tag ist immer der aufregendste. Dabei ist es wichtig, selber ruhig zu bleiben. Ich weiß das fällt doch etwas schwer, so möchte man doch den Hund die ganze Zeit beobachten. Lasst Ihn erstmal die Umgebung anschauen, möglicherweise wird eine Pfütze daneben gehen. Sollte das passieren und du erwischt Ihn, handele wie du normal handeln würdest, mach keine Ausnahme. Der Hund muss sich in deinen Alltag integrieren, es bringt nichts, sich zu verbiegen auch wenn er erst gerade angekommen ist. Vielleicht quietscht er, ist geknickt oder er freut sich und erkundet alles neugierig. Lass Ihm Zeit. Führe deinen Tag so fort, wie du es gewohnt bist und richte dich nicht nach dem Hund.

Gib Ihm etwas Zeit
Ich habe viele Diskussionen bestritten, wie man sich verhalten soll und auch von anderen Hundehaltern „Tipps“ bekommen – allerdings einige, die in meinen Augen relativ unlogisch sind. Viele sind der Meinung, dass der Straßenhund sich ja erstmal eingewöhnen muss und er vertrauen fassen soll. Das ist soweit ja auch richtig. Aber die Erziehung sollte trotzdem sofort beginnen. Ein paar Hundehalter sind der Meinung der Hund muss erstmal zur Ruhe kommen, sich entspannen, leben. So wird ein halbes oder ein Jahr gar nichts gemacht und der Hund tanzt dem Besitzer irgendwann auf der Nase herum. Klaut essen, zerlegt Mülltonnen, pinkelt weiter in Wohung/Haus und hört absolut nicht da kein Training stattgefunden hat. Nach einem halben Jahr oder nach einem Jahr beschließt dann das Herrchen oder Frauchen: „So jetzt wird trainiert!“. Der komplette Alltag den der Hund bislang kennengelernt hat zerfällt und er hat es nochmal genau so schwer wie am Anfang als er einzog. Zudem hat er den Menschen kennengelernt, es kann also gut sein, das er Dich so gar nicht mehr für voll nimmt. Das macht das Training schwieriger. Für den Hund ist es absolut nicht nachvollziehbar warum Frauchen/herrchen jetzt plötzlich darauf bestehen, dass er irgendwas zu unterlassen hat.

Ich selbst bin der Meinung, dass wenn der Hund einzieht, auch das Training beginnt. Der Hund lernt direkt alle Regeln des Hauses kennen und fängt an mit seinem Besitzer zu kommunizieren. Training festigt zudem die Bindung, Nichtstun ist dagegen mehr als öde in den Augen eines Hundes. Ich musste mir während dieser Zeit schon einiges anhören, man sei ja „pervers“ wenn man direkt mit dem Training beginnt bis hin zu anderen Beschimpfungen. Das kann dir auch passieren, aber ich bin absolut davon überzeugt das dieser Weg um Längen besser ist, für den Hund und für einen selbst.

Wenn dein Hund dann nach zwei Monaten besser hört, als der von den Leuten, die dir weiß Gott was erzählt haben, dann hast Du dir jedenfalls nichts vorzuschreiben. Aber was umfasst denn das Training genau? Und funktioniert Training mit einem unsicheren Hund? Ja. Natürlich. Gerade durch Training nehmen wir dem unsicheren Hund die Angst. Man sollte natürlich jetzt nicht direkt mit schwierigen Kommandos beginnen, sondern mit den gängigen Grundkommandos, davor muss aber das wichtigste trainiert werden. Das Kommen auf Zuruf und das hören auf den Namen dem du deinen Hund gegeben hast. Das ist Grundlage und enorm wichtig für die weitere Arbeit.