Die Sache mit dem Ibuprofen

Ibuprofen für Hunde ist Gift!

Grundsätzlich weiß man ja, was dem Menschen gut tut, was der Mensch verträgt, das vertragen andere Organismen nicht. Heute früh ist mir ein fataler Fehler unterlaufen. Da Jollys Borreliose aktuell mit Antibiotika behandelt wird, bekommt er 2 x täglich eine 3/4 Tablette. Die Tabletten stehen bei mir im Apothekenschrank. Heute früh, natürlich in der morgendlichen Hektik, habe ich mich vergriffen. Denn Die Antibiotika Tablettenverpackung sieht genau so aus, wie die Ibuprofen 600 Verpackung.

Als ich noch einmal in die Küche kam, bemerkte ich, dass dort die Ibuprofen 600 Verpackung lag und ich fragte mich, wieso… denn meine Migräneattacke gestern war vorbei und die Verpackung habe ich doch weggeräumt..

Dann traf es mich wie ein Schlag. Ich hatte Jolly einfach mal knapp 500 mg Ibuprofen gegeben. Arrrghhhh…um meinen Verdacht zu bestätigen, rieb ich ein Stück der restlichen 1/4 Tablette ab um diese zu probieren. Ibuprofen schmeckt nach nichts, während Antibitoka bitter schmeckt. Mein Verdacht wurde also bestätigt.

Natürlich ist es morgens um halb sieben genau so schwierig einen Tierarzt zu erreichen wie nachts um 1 Uhr.

Ich erreichte allerdings die Leverkusener Tierklinik Fixheide und machte mich auf die Socken. Im morgendlichen Verkehr, gemischt mit etwas Panik und Angst fährt es sich echt unbequem.. Jolly ging er zwar noch gut, aber aus meiner Ausbildung weiß ich, dass Ibuprofen Magenblutungen, Darmblutungen und Gerinnungsstörrungen verursachen kann.

Angekommen in der Tierklink, kamen wir auch sofort dran. Jolly bekam ein Mittel zum brechen inkl. Augentropfen, um das Brechmittel zu beschleunigen (Schleimhäute nehmen schnell Medikamente auf). Er fing an zu brechen und ein nach Schmerzmittel riechender Mageninhalt kam heraus. Ihm ging es furchtbar dreckig. Knapp 20 mal erbrach er. Sein Kreislauf war kurz vorm kippen und ihm war wirklich furchtbar schlecht. Er konnte sich nicht mal mehr auf den Beinen halten und rutschte immer Weg, beim brechen half ich ihm aufstehen.. Wirklich ein taumatisches Bild – alles meine Schuld… er war wirklich fix und fertig. Also.. ihm ging es wirklich, wirklich dreckig. Vielelicht wäre auch gar nichts passiert, aber will man es riskieren, dass der Hund innere Blutungen bekommt? ..

Nach 35 Minuten war alles draußen. Ihm ging esimmernoch recht schlecht und er war sehr sehr schlapp. Der Tierarzt spritzte Ihm Cerenia, ein Mittel gegen Erbrechen, sodass er sich wieder besser fühlt. Dazu bekam ich Kohletabletten. Einen Haufen…Kohletabletten. 72 Stück am Tag brauch Jolly davon.

Im Auto war er noch sehr platt, ich hob Ihn in den Kofferraum und legte Ihn auf Krankenunterlagen, die ich freundlicherweise mitbekam. Dann ging es ins Büro. So langsam ging es wieder Berg auf. Zum Glück. Seine zuvor eingefallenen Augen wurden wieder klar und er wurde wieder etwas aufmerksamer.

ALSO: Vorsicht bei Ibuprofen! Katzen und Hunde vertragen dieses Medikament nicht, es wirkt sogar toxisch! 8 mg /kg am Tag können Vergiftungserscheinungen verursachen. Nach einmaliger Gabe von Ibuprofen ab einer Dosierung von 100 mg/kg beim HUnd und über 50 mg/kg bei der Katze ist Ibuprofen TÖDLICH!

 

Die Gabe von Kohletabletten:
Hilft nur, wenn der Hund etwas giftiges gefressen hat wie zum Beispiel falsche Medikamente, Schokolade, Weintrauben, Zwiebeln oder Giftköder. Die
Dosierungshinweise findet Ihr hier

Jolly geht es mittlerweile wieder „okay“ er ruht sich in seinem Körbchen aus und bekommt 72 Kohletabletten mit Leberwurst.

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